Es scheint, als gäbe es zwei Arten von Menschen auf dieser Welt: Die geselligen Typen, die Spaß daran haben, mit jedem zu reden, und diejenigen, die hektisch auf den Tür-zu-Knopf drücken, um Smalltalk mit demjenigen zu vermeiden, der gerade im Aufzug sitzt. Gehörst Du zu letzterem? Herzlich willkommen! Dieser Artikel ist für Dich – Smalltalk lernen.
Wenn das Knüpfen von Bekanntschaften Dein Albtraum ist, bist Du nicht allein. Experten haben festgestellt, dass das meist passiert, weil Smalltalk vielleicht für unaufrichtig gehalten wird oder sich wie Zeitverschwendung anfühlt. Vielleicht sehnst Du Dich nach tieferen Verbindungen und bist Dir nicht sicher, was Du tun oder sagen sollst, wenn das Gespräch langweilig wird. Kurz gesagt: Du urteilst in solchen Situationen über Smalltalk oder Dich selbst und denkst, Mauerblümchen zu sein wäre die bessere und angenehmere Option.
Darum solltest Du Smalltalk eine Chance geben
Hör zu: Aus Deiner Komfortzone herauszukommen und lockere Gespräche zu führen, ist bedeutsamer, als Du vielleicht denkst. Plaudern hilft Dir, Einsamkeit zu bekämpfen, indem es Dir kurze Momente der Verbundenheit und Lichtblicke in einem ansonsten trüben Tag bietet. Wenn Du mal etwas weiter gehst, erinnern Dich diese Momente daran, dass unser Leben alle miteinander verbunden ist und dass es Menschen gibt, die mit Dir interagieren möchten, wenn auch nur kurz. Diese kurzen Momente heilen die Einsamkeit zwar nicht vollständig, aber sie summieren sich mit der Zeit.
Smalltalk hilft Dir auch, andere auf ungezwungene und entspannte Weise kennenzulernen. Und wenn Du ein echtes Interesse an den Menschen hast, mit denen Du in Kontakt trittst, weißt Du nie, wohin diese Interaktionen führen oder wie tief die Verbindung zu einem Kollegen sein könnte, zum Beispiel basierend auf einer kleinen Anekdote, die Du bei einem Gespräch an der Kaffeemaschine erfahren hast.
Glücklicherweise ist guter Smalltalk eine Fähigkeit, die man wie jede andere auch erlernen kann. Wenn Du diese Kunst meistern und von all den Vorteilen profitieren möchtest, dann lies weiter und erfahre sieben Tipps, um Smalltalk lernen zu können.
Was sind gute Smalltalk-Themen?
- Wetter
- Kunst und Unterhaltung
- Sport
- Familie
- Essen
- Arbeiten
- Reisen
- Promi-Klatsch
- Hobbys
- Heimatort
Was sind schlechte Smalltalk-Themen?
- Finanzen
- Politik und Religion
- Sex
- Tod
- Aussehen
- Persönlicher Klatsch
- Beleidigende Witze
- Enge Themen
- Vergangene Beziehungen
- Gesundheit

1. Gehe nicht davon aus, dass Du es hassen wirst
Wenn Du in eine Situation mit der Einschätzung gehst, wie sinnlos oder qualvoll sie sein wird, beeinflusst das automatisch Deine Einstellung und Dein Auftreten. Wenn Du bei einer Networking-Veranstaltung darüber sprichst, wie sehr Du Chatten hasst, dann weißt Du was? Die Veranstaltung wird sich wahrscheinlich schon nach 20 Minuten unerträglich anfühlen.
Achte auf negative Vorurteile gegenüber Smalltalk und übe, Deine Perspektive zu ändern, bevor Du Dich mit anderen unterhältst. Betrachte diese Gespräche nicht als „Zeitverschwendung“ oder „sinnlos“, sondern als Chance, Deinen sozialen Kreis zu erweitern, das Eis mit Fremden zu brechen und tiefergehende Gespräche zu führen oder in kurzer Zeit viele Kontakte zu knüpfen. Achte beim nächsten Mal darauf, wie Dir diese neue Perspektive hilft, entspannter, aufgeregter und optimistischer auf die Interaktion und die möglichen Ergebnisse zu blicken.
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2. Stelle gute Fragen
Wenn man beim Smalltalk nicht weiß, wo man anfangen soll, fühlt man sich schnell unwohl. Wenn es Dir schwerfällt, ins Gespräch zu kommen, solltest Du ein paar lockere, aber spannende Gesprächseinstiege parat haben. Gesetzt der Fall, dass Du mit einer Kollegin im Wartezimmer einer Zoom-Konferenz festsitzt oder allein auf einer Party bist.
Es mag zwar schwierig klingen, sich eigene Eisbrecher auszudenken, aber Du kannst es einfach halten und auf häufig gestellten Fragen basieren, die Du zwar ständig erhältst, aber nicht immer bewusst beantwortest. Eine gute Faustregel ist, dass Deine Frage immer auf ein bestimmtes Detail abzielt. So können die Leute in ihrer Antwort näher darauf eingehen. Anstatt beispielsweise jemanden zu fragen „Was geht?“ oder „Hat er ein schönes Wochenende?“, was zu einfachen Antworten wie „nicht viel“ oder „es war entspannt“ führen würde, könntest Du sagen: „Was war das Highlight Ihres Wochenendes?“ oder „Worauf freust Du Dich heute?“. Ist Dir aufgefallen, dass diese Fragen offener und unerwarteter sind und dem Antwortenden viele verschiedene Antwortmöglichkeiten bieten?
Hypothetische Fragen sind ebenfalls unterhaltsame Anregungen. Beispiele hierfür sind: „Wenn Du in einer Bravo-Show mitspielen könntest, welche würdest Du wählen?“ oder „Wenn Du einen Musiker live sehen könntest, wer wäre das?“ Merkst Du, wie diese Fragen zum Nachdenken anregen und gleichzeitig für eine lockere Unterhaltung sorgen? Du könntest sogar einleiten, dass Dir diese Frage kürzlich jemand gestellt hat, falls es Dir merkwürdig vorkommt, ohne weiteren Kontext in hypothetische Fragen einzutauchen.
Natürlich erfordern unterschiedliche Umgebungen und Menschengruppen unterschiedliche Nuancen im Gespräch. Überlege also, ob Deine Fragen für den jeweiligen Bereich geeignet sind. Bei der Arbeit kannst Du beispielsweise fragen, wie die Leute ihre Work-Life-Balance meistern oder wie sie ihren Arbeitsweg erträglicher gestalten. Du kannst sogar darüber sprechen, auf welcher Seite von TikTok Du aktiv bist! Alles, was zu einer hitzigen Debatte führen könnte, sollte wahrscheinlich tabu sein, es sei denn, Dein Arbeitsplatz ist wirklich entspannt und Du hast eine enge Beziehung zu Deinem Gesprächspartner aufgebaut.
Bei einem geselligen Beisammensein kannst Du Fragen stellen wie: „Wie lange kennst Du _____ schon und wo habt ihr euch kennengelernt?“ Solche Gespräche eröffnen die Möglichkeit, Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen und sind viel interessanter als die „Kommst du oft hierher?“-Masche. Eine weitere Möglichkeit: Beziehe Dich auf aktuelle Ereignisse wie Popkultur oder Lokalnachrichten und frage beispielsweise: „Hast Du schon von XYZ gehört?“ Selbst wenn die Person keine Ahnung hat, wovon Du sprichst, kannst Du, wenn sie Interesse zeigt, eine kurze Zusammenfassung und Deine Meinung dazu geben. Das gibt ihr dann Anlass, darauf zu reagieren.
Wie fängt man einen Smalltalk an?
- Projektpositivität
- Beginne mit einem Kompliment
- Frage nach Ratschlägen zum Mittagessen
- Stelle Dich vor
- Trage ein auffälliges Kleidungsstück oder Accessoires
- Frage nach Rat
- Mache einen Witz

3. Fordere Dich selbst heraus, auf Deinen Antworten aufzubauen
Um ein Smalltalk-Profi zu werden, gehört es neben den richtigen Eisbrechern auch, gut zu antworten. Selbst wenn Dir jemand eine offene Frage stellt, kann Deine Antwort kurz ausfallen. Du bist nervös, unvorbereitet oder findest Deine Antwort nicht wirklich gut. Ich habe jedoch eine Herausforderung, die Dir hilft, das Gespräch ausgewogener zu gestalten: Runde Deine Antwort ab, indem Du einen weiteren Gedanken, eine Beobachtung oder eine Frage zu dem hinzufügst, was Du sagen wolltest.
Wenn Dich jemand nach deinen Sommerplänen fragt und Du noch keine hast, antworte nicht „Hmm. Bin mir noch nicht sicher“, sondern „Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich habe mich gerade über ein paar Hotel in Spanien oder Italien informiert und vergleiche Preise und Reisezeiten. Ich finde die Idee eines Urlaubs zu Hause auch super. Und Du?“ Das gibt der Person nicht nur die Möglichkeit, auf Deine Aussage einzugehen, sondern auch die ursprüngliche Frage zu beantworten. Und irgendwo in der Antwort findest Du wahrscheinlich einen weiteren Punkt, um das Gespräch weiterzuführen.
4. Zeige echtes Interesse
Hast Du schon mal jemandem eine Geschichte erzählt, die er offensichtlich nicht ernst genommen hat? Das hat Dich wahrscheinlich frustriert. Der Gedanke kam auf, als würdest Du nie wieder mit ihm reden wollen, oder? Ja, das war echt unhöflich von ihm und hat wahrscheinlich überhaupt nicht dazu beigetragen, eine solide Beziehung aufzubauen. Das solltest Du definitiv nicht tun, denn nichts zerstört ein Gespräch oder eine Beziehung so sehr wie das Gefühl, abgewiesen oder verstoßen zu werden.
Eine gute Möglichkeit, beim Smalltalk schnell einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen, besteht darin, echtes Interesse an dem zu zeigen, was der andere zu sagen hat. Das bedeutet, aufmerksam zuzuhören und durchdacht zu reagieren. Je nach Gesprächsverlauf kann es hilfreich sein, Neugier auf die Gedanken und Erfahrungen des anderen zu zeigen. Anstatt also gelangweilt „Wow, das ist ja krass“ zu sagen, könnten Deine Folgefrage lauten: „Wow, das klingt spannend. Erzähl mir mehr darüber!“, „Wie war das für Dich?“ oder „Wie ging es dann weiter?“

5. Finde einen gemeinsamen Nenner
Wie oft hast DU schon in einer Gruppe geschwiegen, weil Du keinen Bezug zum Thema hattest und das Gefühl hattest, nichts beitragen zu können? Ohne gemeinsame Basis fühlen sich die anderen oft vom Gespräch ausgeschlossen, und es kommt zu gefürchteten Gesprächsflauten. Im Kreis von Fremden oder Bekannten ist es schwer zu erkennen, wo die Gemeinsamkeiten liegen. Hier sind ein paar Fragen, die Dir helfen können, Überschneidungen zu identifizieren:
- Welchen Hobbys hast Du?
- Gibt es Lieblingsfernsehsendungen oder -bücher, die Du besonders gern liest?
- Welche Konzerte oder Veranstaltungen sind dieses Jahr geplant?
- Gibt es irgendwelche Anliegen oder Probleme, die Dich in letzter Zeit beschäftigt haben?
Und noch etwas: Scheue Dich nicht, ein paar Informationen über Dich preiszugeben, auch wenn niemand danach gefragt hat. Vielleicht ist die Person schüchtern, nervös oder möchte nicht neugierig sein!. Wenn Du mehr über Dich erzählst, kann das auch eine gute Grundlage für ein Gespräch sein. Denke: „Ich liebe die Snacks, die Du für diese Party gemacht hast. Ich habe schon mal versucht, welche zu machen, und war überrascht, wie zeitaufwendig das ist.“ oder „Ich war noch nie in dieser Gegend, habe aber schon viel Positives gehört! Warst Du schon mal dort?
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6. Akzeptiere die Flauten
Selbst wenn Du mit Deinen engsten Freunden plauderst, ist Dir wahrscheinlich schon aufgefallen, dass es gelegentlich zu Stille kommt. Das ist völlig normal, und das gilt auch beim Smalltalk. Tu Dir selbst einen Gefallen und akzeptiere, dass diese Pausen ganz natürlich sind. Sie sagen nichts über Deine Persönlichkeit, Deine Themenwahl oder ob Dich jemand mag, aus. Wenn Du diese Wahrheit akzeptierst, wird Smalltalk etwas erträglicher. Du stehst nicht unter dem Druck, das Gespräch mit voller Geschwindigkeit am Laufen zu halten.
Ich weiß, Du denkst wahrscheinlich: Okay, was soll ich denn tun, wenn niemand redet? Einfach nur anstarren? Du könntest es direkt sagen, wenn Du Dich komisch fühlst. Versuche es mit: „Ich fühle mich immer etwas unwohl, wenn Gespräche ins Stocken geraten, aber danke für Dein Verständnis!“ Vielleicht geht es Deinem Gegenüber genauso, sodass diese Aussage ihm die Chance gibt, sich noch besser mit Dir zu identifizieren oder Themen anzusprechen, die er schon lange besprechen wollte. Das wäre eine weitere Gelegenheit, auf bewährte Eisbrecher zurückzugreifen, wie: „Hast Du in letzter Zeit gute Serien oder Dokumentationen gesehen? Ich suche nach Empfehlungen.“
Oder, für die Mutigsten unter uns, versucht, eine ganze Minute lang in der Stille zu sitzen und das Unbehagen zu erleben. Beängstigend, ich weiß. Es ist eine so nachvollziehbare Erfahrung und ist wichtig, präsent zu sein, ohne sich selbst zu verurteilen, und zu sehen, was bei einem selbst oder der anderen Person ganz natürlich hochkommt.

7. Wisse, wann es Zeit ist zu gehen
Manchmal, egal was Du tust, können sich Gespräche wie ein einseitiges Interview anfühlen. Dein Gegenüber teilt nicht Deine Energie mit Dir oder Deine Fragen oder erwidert nicht Dein Interesse. Das mag ärgerlich sein, wenn Du auf eine neue Verbindung gehofft hast, aber nicht aus jedem Gespräch entwickelt sich mehr, und manche Leute sind einfach nur Nieten (sorry not sorry). In diesen Fällen hast Du die offizielle Erlaubnis, die Bühne zu verlassen. Versuche es mit etwas wie: „Ich hole mir einen Snack! Es war nett, mit Dir zu sprechen.“ oder „Entschuldige, ich muss mich bei _____ melden.“
Fazit
Smalltalk lernen ist für viele Männer eine Qual. Wenn Du aber Deine Sichtweise änderst und Dir Themen und Gesprächseinstiege zurechtlegst, kannst Du wirklich den Grundstein für neue Kontakte und tiefergehende Gespräche legen!
Weitere Lifehacks für Männer findest Du auch bei Pinterest auf unserem Board „How to…“
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